Pflege von Wollstoffen [englische Version]

Wolle ist eine sehr pflegeleichte Faser, da sie im Vergleich zu den meisten anderen Textilien nicht so oft gewaschen werden muss und ihre Fasern Schmutz, Staub und Gerüche nur ungern aufnehmen. Gut zu wissen: Wollkleidungsstücke müssen vor dem nächsten Tragen nur gelüftet werden.

Beim Waschen müssen wir jedoch eine einfache, aber wichtige Regel beachten: Vermeiden Sie beim Umgang mit Wolle plötzliche Temperaturschwankungen und Reibung, da diese schädlich und völlig unnötig sind.

Verwenden Sie zum Waschen von Wollkleidung ausschließlich spezielle Wollwaschmittel (sie eignen sich auch hervorragend für Seidenstoffe). Wir haben eine große Auswahl an Spezialwaschmitteln auf dem Markt. Ausgezeichnete und bewährte Waschmittel sind beispielsweise Sonett, Winni's, White Deer, Disana und Ekos. Im Gegensatz dazu können die aus der Werbung bekannten Marken zu aggressiv sein, und ich rate zur Vorsicht bei der Verwendung von Waschmitteln wie Woolite oder Perwoll.

Zum Waschen: Weichen Sie gestrickte oder gewebte Wolltextilien 30–60 Minuten lang in einer Lösung aus lauwarmem Wasser und Flüssigkeit ein, wobei die Mischungsverhältnisse den Empfehlungen des Waschmittelherstellers entsprechen. Die ideale Temperatur beträgt 30 °C. Waschen Sie die eingeweichten Textilien, indem Sie sie kurz mit den Händen kneten, und spülen Sie sie anschließend mit Wasser bei einer ähnlichen Temperatur wie beim Waschen aus.

Da Wolle keine Reibung mag, drücken Sie sie nach dem Spülen einfach aus und vermeiden Sie unbedingt das Wringen. Um das restliche Wasser zu entfernen, können Sie das Kleidungsstück oder den Wollstoff in einem saugfähigen, sauberen und trockenen Handtuch auspressen. Am effektivsten entfernen Sie das restliche Wasser, indem Sie das in ein Handtuch gewickelte Wollkleidungsstück „ausklopfen“. Während Wollstoffe aufgehängt werden können, werden Strickwaren liegend getrocknet, um Verformungen zu vermeiden. Wolle sollte nicht in der Nähe von Wärmequellen getrocknet werden, da Wolle keine plötzlichen Temperaturschwankungen verträgt. Sie trocknet schneller als Baumwolle und Leinen, sodass Sie sie schnell wieder tragen können.

Wenn wir unsere Wollkleidung noch besser pflegen möchten, können wir ihr ein kleines Woll-Spa gönnen. Natürliche Wolle enthält Lanolin in ihren Fasern, das ihr Elastizität, Festigkeit und erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Schmutz und Gerüche verleiht. Da Wollfasern eine ähnliche Struktur wie unser Haar haben, können wir uns Lanolin als Pflegemittel vorstellen. Mit der Zeit nimmt seine Menge in den Fasern durch Tragen und Waschen ab. Schafe produzieren Lanolin selbst, um das Fell in gutem Zustand zu halten, aber auch wir können dies auf unsere eigene Weise steuern. Es gibt Wollpflegeprodukte auf dem Markt, die Lanolin enthalten, wie zum Beispiel den regenerierenden Wollpflegespüler „Brand“ oder das regenerierende Wollfluid „Sonett“. Ein Bad in einer solchen Lösung schont Ihre Wollkleidung und verlängert ihre Lebensdauer.

Sind trotz Waschen immer noch Flecken auf Wollkleidung sichtbar, kann eine Fleckenentfernung notwendig sein. Dabei ist zu beachten, dass viele gängige Fleckenentferner Wolltextilien schädigen, die Fasern beschädigen oder fusseln lassen können. Sichere und bewährte Methoden sind die Fleckenentfernung mit Waschnesselspray, Kokosnussseife oder Gallseife. Auch wenn die Namen ungewohnt klingen, sind diese Mittel in Bio-Drogerien und Online-Shops erhältlich, Gallseife ist in vielen stationären Drogerien erhältlich. Oft reicht auch Wollwaschmittel allein aus, das direkt auf den Fleck aufgetragen und vor dem nächsten Waschgang eine Weile einwirken gelassen wird.

Zusammenfassend:

- Wasser bei 30°C

- Verwenden Sie nur spezielle Wollwaschmittel

- nicht reiben

- nicht auswringen

- in ein Handtuch drücken

- Vor Hitze schützen und trocknen.

Wenn Ihre Waschmaschine über ein spezielles Wollwaschprogramm verfügt und der Hersteller des Kleidungsstücks das Waschen in der Waschmaschine zulässt, können Sie natürlich auch eine automatische Wäsche mit Wollwaschmitteln ausprobieren.

Bei selbstgenähten Wollkleidungsstücken ist die Situation etwas komplizierter. Hier muss der Wollstoff oder das Wollgestrick vorbereitet und eine Probe getestet werden. Das vorbereitete Stück, vorzugsweise in der Größe 10 x 10 Zentimeter, wird in der Waschmaschine gewaschen, vorschriftsmäßig getrocknet und anschließend die Auswirkungen beurteilt. Wenn es seine unveränderte oder nur geringfügig veränderte Größe und Optik behält, können wir unsere Nähmaschine waschen, ohne befürchten zu müssen, sie zu beschädigen.

Autorin: Kamila Muszarska-Iwaniczko